Gerade als bekannt wird das der ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens mit dem Österreichischen Filminstitut 19 Kinofilmprojekte mit 4,5 Millionen Euro. Der österreichisch-deutsche Dreiteiler «Maximilian» erzählt ein Kapitel europäischer Geschichte in aufwändiger, packender Fasson nach. Doch bei Saglio geht es weniger darum, sich ernsthaft mit der Frage auseinanderzusetzen, ob eine Frau mit Ende 40 noch ein Kind bekommen sollte. Das illustriert sie in, indem sie Mutter und Tochter gleichzeitig schwanger werden lässt. Geschenktes Leben Mutter spendet Tochter eine Niere: 'Das schönste Geschenk'. Stattdessen versucht sie gezielt, die Grenzen zwischen den Generationen aufzubrechen: Viele Probleme betreffen eben nicht nur eine Altersgruppe, sondern überdauern Jahrzehnte. Nach Nadège Loiseau mit „“ ist sie bereits die zweite französische Filmemacherin, die sich binnen kurzer Zeit mit einer späten Schwangerschaft beschäftigt. Das war die erste historisch fassbare Liebesheirat im Hause Habsburg. Ist auch nicht verwunderlich, wenn man gut aussieht, gebildet und Schutz einer bedrängten Dame gewähren kann. Beim Adel war es jahrhundertelang bis in die heutige Zeit üblich, Zweckehen einzugehen. Liebe spielte keine Rolle. Heute ändert sich dies - aber nur langsam. Zur Rivalität zwischen Valois und Habsburg ist zu sagen, dass die Valois, wie später die Bourbonen, immer wieder versucht haben, die deutsche Kaiserkrone zu erringen, es aber aus Geldmangel nie schafften. Seit dem die Karolinger die Kaiserkrone verloren haben, ist das so. Ironie des Schicksals: Maria von Burgund war eine Valois, leider aber nur aus einer Nebenlinie. Beinahe wäre sie Kaiserin geworden, hätte sie nur länger gelebt. Nach dem Tode Marias wurde Maximilian haltlos. Er hielt sich seine 'Schlafweiber'. Nur seine Tochter Margarethe, die er mit Maria hatte, scheint ihm noch etwas bedeutet zu haben. Obwohl er sie zweimal politisch verkaufte, hielten die beiden zusammen. Sein Sohn, Philipp der Schöne, den er ebenfalls mit Maria hatte, agierte gegen den Vater. Philipp der Schöne war der letzte Herzog von Burgund, bevor er König von Spanien wurde. Eigentlich war Philipp nur ein Teilkönig, da sein Schwiegervater Ferdinand von Aragon, ebenfalls auf dem spanischen Thron saß. Johanna die Wahnsinnige war die Tochter Ferdinands mit Isabella von Kastilien und die Frau Philipps. Kaiser Maximilian hatte die Ehe eingefädelt um die Valois einzukreisen. Johanna und Philipp herrschten nur über Kastilien, da Isabella 1504 starb. Einer ihrer Söhne, Karl von Spanien, sollte 1519 als Kaiser Karl V. Den Thron des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation besteigen. So gesehen ist Maria doch noch 'Kaiserin', nämlich Ahnherrin der Habsburger geworden. 14 ORF-Produktionen Für Romy-Akademiepreise NominiertDieser Historien-Dreiteiler, der als österreichisch-deutsche Koproduktion (Regie: Andreas Prochaska und Buch: Martin Ambrosch, beide verantwortlich für die Krimireihe “Spuren des Bösen”) entstand, ist kein filmisches Porträt oder eine Spielfilm-Biografie Maximilians I, des Erzherzogs aus dem Hause Habsburg. Der Dreiteiler umfasst lediglich 5 Jahre von 1477 bis 1482, im Prinzip also die Phase der Loslösung Maximilians (Jannis Niewöhner) von seinem Vater, Kaiser Friedrich III (Tobias Moretti), das Kennenlernen Marias von Burgund (Christa Théret), der Tochter Karls des Kühnen, und seine ersten Schritte an der Macht. Erzählt wird sowohl aus der Perspektive Maximilians als auch Marias, weswegen es angebrachter gewesen wäre, zur Klarstellung die Namen beider in den Titel einfließen zu lassen. -EXKURS zu den Hauptpersonen: Maximilian I. Erzherzog aus dem Haus Habsburg, genannt „der letzte Ritter“ (* 22. März 1459 in Wiener Neustadt; † 12. Januar 1519 in Wels, Oberösterreich), war ab 1477 Herzog von Burgund, ab 1486 römisch-deutscher König, ab 1493 Herr der Österreichischen Erblande und ab 1508 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Maria von Burgund (französisch Marie de Bourgogne; * 13. Februar 1457 in Brüssel; † 27. März 1482 in Brügge) war das einzige Kind und die Alleinerbin Herzog Karls des Kühnen. Nach dem Tod ihres Vaters im Januar 1477 wurde sie Herzogin von Burgund und musste ihre Erbrechte gegen die Ansprüche König Ludwigs XI. Von Frankreich verteidigen. Maria und Maximilian waren die Großeltern der Kaiser Karl V. Und Ferdinand I.-EXKURS-ENDE „Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“ geht also von korrekten Eckdaten aus. Die Geschichte von Maria und Maximilian ist interessant und damit wert, filmisch verarbeitet zu werden. Dass Maximilian die Beziehung zu Maria später verklärt haben soll, bietet da geradezu eine dramaturgische Steilvorlage. Gefallen haben mir die dunkle, meist graue, fast mystische Optik sowie die bombastischen Kulissen, die Ausstattung und die wuchtige Musik. Kren Und Schlöndorff Für Romy-Akademiepreise NominiertPositiv hervorzuheben ist die Besetzung, die u.a. Aus deutschsprachigen Schauspielern mit Bühnenerfahrung, also Erfahrung mit klassischen historischen Stücken und dem Agieren in Kostümen haben, (Moretti, Johannes Krisch, Martin Wuttke, Sebastian Blomberg) oder bekannten Größen in Frankreich wie Jean-Hugues Anglade („Braquo“, „Fred Vargas“) besteht. Das Drehbuch gibt ihren recht kleinen Rollen allerdings nur begrenzte Entfaltungsmöglichkeiten. Auch Jannis Niewöhner und Christa Théret in den Hauptrollen sind sehenswert.
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Abril 2019
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